Bäume – Kalender 2023

Bäume 2023

Was ist nötig auf diesem Erdball?
Eigentlich nur sehr wenig.
Feuer, Wasser, Luft, Erde.
Und Bäume.

Diese Tatsache ist leider ganz vielen Erdbewohnern fremd. Denken sie doch ernsthaft nur über das neue Auto, die Luxusuhr oder den nächsten Urlaub nach. Früher konnte man bei einer Gruppe von Kindern Lachanfälle erleben, wenn man ihnen den Vorschlag unterbreitete, sich die Bäume im Wald doch mal genauer anzuschauen. Durch entsprechende Informationen aus den Medien, die hoffentlich guten Biologie-Unterrichtsstunden in der Schule und natürlich auch durch die Fridays-for-Future-Bewegung hat sich die Wahrnehmung beträchtlich geändert. Heute sind der Wald und sein Wohlergehen in den meisten Gesellschaftsschichten als beachtenswerte Tatsache angekommen. Wir ahnen, geht es dem Wald schlecht, wird es in absehbarer Zukunft auch den Menschen schlecht gehen.

Mein endgültiger Durchbruch zur finalen Wertschätzung der Bäume kam durch das Buch von Peter Wohlleben „Das geheime Leben der Bäume“. Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre in den Schulen gehören. Wir Menschen könnten uns allein an dem Sozialverhalten der Bäume ein Vorbild nehmen. Sie kommunizieren über Wurzeln und Pilze miteinander, warnen einander vor Gefahren, wovon gerade auch die jungen Bäume profitieren.
Es gibt nach neuesten Berechnungen etwa 3 Billionen Bäume auf der Erde, zirka 60.000 Baumarten, die rund 2,4 Milliarden Tonnen CO2 filtern. Ein Viertel davon allein im Amazonas-Regenwald mit größter Bedeutung für das Weltklima. Verschiedene Studien zeigen die Bedeutung der Bäume als Klimaanlagen. Unter einem Baum kann die Temperatur durch Blätter und die Transpiration bis zu 15 Grad kühler als die Umgebungsluft sein. Ein einzelner Baum am Straßenrand kann bis zu 75 Prozent der Feinstaubemissionen in seiner Umgebung aufhalten.

In Deutschland gibt es Eichen, Eiben oder Linden, deren Alter bis zu 1.200 Jahren betragen kann. Im Mai 2022 brachte der neue Waldschadensbericht die bittere Erkenntnis an den Tag, dass nur noch jeder fünfte Baum in Deutschland vollständig gesund ist. Andere Studien belegen die direkt spürbare, positive Wirkung von Waldspaziergängen auf den menschlichen Organismus und den Abbau von Stress durch dieses „Waldbaden“.

Nun zu meinen Lieblingsbäumen, bei denen nicht nur Blattwerk, sondern auch noch was anderes wächst. Was wären Kartoffelreibekuchen ohne Apfelmus, ein Müsli ohne Walnüsse oder ein Butterbrot ohne Mirabellenmarmelade? Wie würde ein Obstboden ohne Kirschen schmecken, ein geselliges „11 Ührchen“ ohne einen Birnenschnaps und ein Blechkuchen mit Sahne ohne Pflaumen? Alles nur schwer vorzustellen! Unser Leben wäre wahrlich um viele Genüsse und lebenswichtige Vitamine ärmer.

Ja, und zum Schluss gebe ich es gerne zu: Mich interessieren am meisten die blätterlosen, besonderen Exemplare im Herbst und Winter, gerne neblig, am liebsten dann noch in Schwarz–Weiß. Dem sonnigen Laubbaum, egal wie heimelig der Standort oder wie dramatisch die Wolkenformationen darüber sein mag, kann ich zumindest fotografisch eher weniger abgewinnen. Und das hat sich in den vergangenen rund 35 Jahren meines Bildermachens auch nicht geändert.

Dem Baum in seiner Essenz gilt mein Interesse mit den ausgewählten Bildern, und ich wünsche mir, Ihres beim Betrachten zu wecken.

Bäume sind wichtig!

Klaus-Peter Vogel von der kleinen, aber feinen Agentur Studio-Vosign gestaltete die Seiten. Petra hat wie immer für die Vorauswahl der Bildermengen gesorgt und mich bei der Endauswahl mit ihrem gesunden Menschverstand beraten. Einige Mitmenschen haben mich auf besondere Exemplare hingewiesen. Allen bin ich zu großem Dank verpflichtet.
 
Armin F. Fischer im Juni des Jahres 2022
 
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